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Farbe auswählen
Die Auswahl von miteinander harmonierenden Farben ist eine Kunst für sich. Als Faustregel gilt: Wenn Sie sich für eine Farbe entschieden haben, lassen Sie sich eine hellere Version des gleichen Farbtons anmischen. Wenn Sie sich selbst eine Farbe aussuchen, erscheint sie auf der Wand oft sehr viel dunkler oder leuchtender als erwartet.
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Deckenfarbe
Die meisten Menschen wählen eine Grau- oder Braunschattierung als Kontrast zu klaren Primärfarben. Eine Decke muss nicht immer weiß sein! Wenn Sie sich für die Wände eine nicht zu dunkle Farbe ausgesucht haben, können Sie diese auch für die Decke verwenden. Fällt Ihre Wahl auf eine kontrastierende Farbe, beeinflusst das die Atmosphäre des Raums. Auch die Beleuchtung wirkt sich auf die Ausstrahlung des Raums aus. Durch eine indirekte Deckenbeleuchtung wird die Deckenfarbe im Raum reflektiert.
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Test der Farbwahl
Bevor Sie mit dem Renovieren beginnen, können Sie sich von Bildern aus Zeitschriften inspirieren lassen, um die gewünschte Atmosphäre in Ihrem Raum zu erzeugen. Schneiden Sie die Bilder aus und kleben Sie sie auf eine Pappe. Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie kleine Mengen der gewünschten Farbtöne kaufen und auf ein Stück Pappe oder ein Brett auftragen, um sie miteinander vergleichen zu können. Manche Farbengeschäfte bieten auch spezielle „Moodboards“ mit verschiedenen Farben und Schattierungen an. Sie können zudem eine 244 x 60 cm große Gipskartonplatte mit der ausgewählten Farbe anstreichen und sich dann draußen bei Tageslicht ansehen, wie die Farbe tatsächlich aussieht. Nehmen Sie die Platte anschließend mit nach drinnen und schauen Sie sie bei künstlicher Beleuchtung an. Sie werden den Unterschied sofort erkennen!
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Den Raum vorbereiten
Räumen Sie den Raum aus und decken Sie große Möbelstücke und andere schwer verrückbare Objekte mit Kunststofffolie ab. Legen Sie sich dann das gesamte Malerwerkzeug und Material wie Farbrollen und Streich-Pads zurecht. Entfernen Sie, wenn nötig, alle losen Farbreste von der Wand. Entfernen Sie mit einem Tuch Staub und Schmutz von den Scheuerleisten, Fenstern und Türen.
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Reparaturen
Entfernen Sie alle Nägel und Schrauben aus der Wand und verspachteln Sie alle Löcher, Risse und anderen Unebenheiten. Halten Sie die Trocknungszeiten ein, die auf der Packung angegeben sind. Schleifen Sie dann die verspachtelten Stellen ab, damit eine glatte Oberfläche entsteht und die Reparaturen nicht mehr zu sehen sind. Kleben Sie schwierige Stellen mit Abdeckband ab.
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Streichtechniken
Achten Sie darauf, dass Sie immer eine nasse Farbkante haben, und streichen Sie immer vom trockenen zum nassen Bereich und von oben nach unten. Der Pinsel bzw. die Farbrolle hinterlässt so weniger Spuren auf der gestrichenen Oberfläche, und die Übergänge sind weniger sichtbar. Streichen Sie nicht zu weit in den nassen Bereich hinein. Achten Sie darauf, dass Sie genug Farbe auftragen, um ein glattes, gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Wenn Sie nicht genug Farbe nehmen, wird die Fläche fleckig.
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Aufs Detail achten
Rühren Sie die Farbe sorgfältig und gut um, bevor Sie mit dem Streichen beginnen. Wenn Sie kleine Stellen oder Details streichen, füllen Sie eine kleine Menge Farbe in einen Topf um. Verwenden Sie einen schmalen Pinsel für die Ecken und Kanten. Sie können damit genauer arbeiten. Danach streichen Sie die Wände mit einer Farbrolle. Wenn Sie Abdeckband entlang der Scheuerleisten und Fensterrahmen verwenden möchten, streichen Sie am besten erst die großen Flächen mit einer Rolle und dann die Kanten und um andere Details herum.
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Pinsel abstreichen für mehr Sauberkeit
Feuchten Sie den Pinsel an, bevor Sie mit der Arbeit beginnen, damit die Farbe sich nicht nach oben in den Pinsel zieht. Tauchen Sie den Pinsel ca. 1 cm tief in die Farbe und streichen Sie eine Seite des Pinsels am Rand des Farbeimers/-topfs ab, damit keine Farbe vom Pinsel tropft. So wird auch vermieden, dass Sie zu viel Farbe auftragen, und der Pinsel bleibt länger sauber.
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Vom trockenen zum nassen Bereich streichen
Tragen Sie Farbe in langen, durchgängigen Strichen auf. Zu kurze Striche sind einer der häufigsten Fehler bei Malerarbeiten. Wenn Sie eine Farbrolle verwenden, sollten Sie Striche von ca. 2 m auftragen. Streichen Sie dabei zuerst den Bereich von der Decke bis zur Hälfte der Wand und dann von dort bis zum Boden.
Fahren Sie anschließend auf der linken bzw. rechten Seite mit der nächsten Farbbahn fort. Für kleinere Bereiche oder an den Tür- und Fensterrahmen verwenden Sie eine schmale Farbrolle. Hinweis: An den nassen Farbkanten arbeiten Sie stets vom trockenen zum nassen Bereich. -
Mit dem Pinsel streichen
Wenn Sie einen Pinsel verwenden, führen Sie die Striche waagerecht oder senkrecht aus, ganz wie Sie möchten. Streichen Sie dabei in langen Strichen vom trockenen Bereich bis zum nassen Bereich. Nach dem Trocknen können Sie den zweiten Anstrich auftragen, um ein besseres und gleichmäßigeres Ergebnis zu erzielen. Wenn Sie eine dunkle Farbe gewählt haben, können auch drei Farbschichten nötig sein. Lassen Sie die erste Farbschicht vollständig trocknen, bevor Sie den zweiten Anstrich auftragen. Halten Sie sich an die Trocknungszeiten, die auf dem Etikett angegeben sind.
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Pinsel und Rollen reinigen
Farbtropfen, die noch nass sind, sofort mit einem feuchten Tuch entfernen. Sind sie erst einmal getrocknet, ist das Entfernen sehr viel schwieriger. In Arbeitspausen Pinsel und Farbrollen stets feucht halten. Sie können sie in eine Plastiktüte packen oder sorgfältig mit Kunststofffolie umwickeln. Legen Sie die verpackten Pinsel oder Rollen dann in den Kühlschrank – das hört sich vielleicht komisch an, aber es funktioniert tatsächlich! Die Kälte verlangsamt den Trocknungsprozess der Farbe. Nehmen Sie die Pinsel und Rollen dann eine halbe Stunde, bevor Sie weiterarbeiten wollen, aus dem Kühlschrank. Sie werden immer noch weich und einsatzbereit sein. Wenn Sie Acrylfarbe verwenden, reinigen Sie Ihren Pinsel mit Wasser und etwas Spülmittel. Spülen Sie ihn aus, bis keine Farbreste mehr im Wasser sind. Biegen Sie die Borsten in ihren ursprünglichen Zustand zurück und lassen Sie den Pinsel trocknen (siehe auch Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Reinigen).
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Überschüssige Farbe entfernen
Wenn Sie große Oberflächen streichen, können Sie ein Abstreifgitter verwenden, um überschüssige Farbe von Ihrem Pinsel zu entfernen. Wenn Sie kleinere Farbtöpfe verwenden, füllen Sie die Farbe in einen 5-Liter-Eimer um. Ein Abstreifgitter ist ein rechteckiges Gitter aus Metall oder Kunststoff, das am Eimerrand eingehängt wird. Füllen Sie den Eimer bis zur Hälfte mit Farbe und hängen Sie das Abstreifgitter ein. Tauchen Sie die Rolle ein Stück in die Farbe ein und streichen Sie die überschüssige Farbe am Gitter ab. Wenn Sie mit den Malerarbeiten fertig sind, lassen Sie das Gitter im Eimer und schließen Sie den Deckel.
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Streichen
Nehmen Sie die Farbrolle und die Teleskop-Verlängerung. Die Acrylfarbe können Sie entweder in eine Farbwanne gießen oder einen Eimer mit Abstreifgitter verwenden. Entscheiden Sie sich, mit welcher Wand Sie anfangen möchten, und streichen Sie sie in langen, gleichmäßigen Strichen. Während die erste Farbschicht trocknet, sollten die Rollen und Pinsel in Kunststofffolie verpackt sein. Tragen Sie dann den zweiten Anstrich auf. Füllen Sie etwas Acrylfarbe in einen kleinen Topf und streichen Sie die Ecken und Kanten des Raums mit einem kleinen Pinsel. Wenn Sie mit allem fertig sind, reinigen Sie Pinsel, Topf, Eimer und Farbrolle. Entfernen Sie eventuell benutztes Abdeckband gleich nach dem Trocknen der Farbe.